Algen

Pool grün - Werte OK?

Du kennst das? Du genießt den heißen Sommer und die Abkühlung im Pool, aber irgendwie wird mit der Saison das Wasser nicht mehr perfekt und fast plötzlich färbt es sich grün?

Nun, als geübter Poolbesitzer werden zuerst die Wasserwerte kontrolliert, du weißt natürlich bereits dass ein richtiger pH - Wert der Grundstein für eine ordentlich Desinfektion ist und der Chlorwert optimalerweise zwischen 0,4 - 0,6mg/l liegen sollte. Diese Werte werden dir auch exakt angezeigt beim Messen und trotzdem ist das Wasser im Pool grün?

Es gibt dafür einige mögliche Ursachen. In wenigen Fällen liegt es an einer Oxidation von Metallen im Poolwasser. Dabei färbt sich das Wasser eher giftgrün. In den meisten Fällen ist sind es aber Algen. Aber wodurch entstehen die nun, wenn doch die Wasserwerte perfekt passen?

Am wahrscheinlichsten ist dann, dass der Wert der Cyanursäure (Isocyanursäure) (viel) zu hoch ist. Aber alles der Reihe nach…

Um das Algenwachstum im Wasser zu vermeiden und Bakterien möglichst rasch abzutöten, wird das Wasser mit einem Desinfektionsmittel - in den meisten Fällen Chlor - versetzt. Im einfachsten Fall wird dabei das Chlor in Form von Granulat oder als Anteil von Multitabs beigegeben. Chlor hat aber die Eigenschaft, dass es durch verschiedene Einflüsse (z.B. UV-Strahlung der Sonne) relativ schnell abgebaut wird und somit nicht mehr als Desinfektionsmittel im Poolwasser wirken kann. Um diese Zersetzung zu verlangsamen, werden den meisten im Handel erhältlichen Chlorpräparaten sogenannte Stabilisatoren in Form von Cyanursäure beigegeben. Das macht die Anwendung leichter und sorgt dafür, dass länger freies Chlor im Wasser zur Desinfektion zur Verfügung steht. Man spricht dann von “organischem Chlor”. Im Gegensatz zum freien Chlor wird diese Cyanursäure im Wasser aber nicht zersetzt / abgebaut, sondern bleibt bestehen. Werte um ca. 15ppm sind absolut in Ordnung und helfen sogar um wie gesagt das Chlor zu stabilisieren. Steigt der Wert allerdings über 30ppm, so ist Handeln gefragt. Denn bereits bei diesem Wert ist nur mehr ca. 40-50% des freien Chlors aktiv wirksam. Das bedeutet, die Desinfektionswirkung ist stark eingeschränkt.

Der Wert der Cyanursäure wird am Besten durch Verdünnung mit Frischwasser gesenkt. Das heißt regelmäßiges Rückspülen sorgt dafür, dass dieser Wert im “grünen Bereich” bleibt. In manchen Fällen hilft allerdings nur mehr ein Teilwasserwechsel.

Wie wird aber dein Wasser nun wieder klar? Nun, im Gegensatz zu organischem Chlor, bei dem Cyanursäure als Stabilisator begeben ist, gibt es noch anorganische Chlorpräparate. Diese gibt es sowohl als Granulat oder als Flüssigchlor. Ist dein Wasser nun grün, der Wert der Cyanursäure zu hoch, dann empfiehlt es sich, anorganische Chlorpräparate zu verwenden, um aktiv wirksames, freies Chlor in deinen Pool zu bringen und die Algen abzutöten.

Um also grünen Pools vorzubeugen gibt es aus unserer Sicht zwei mögliche Maßnahmen:

Bei Verwendung von Chlor als Granulat oder in Tablettenform empfiehlt es sich, von Zeit zu Zeit ein anorganisches Chlorpräparat zur Desinfektion zu verwenden.

Oder aber du setzt gleich auf eine automatische Dosieranlage. Durch die Verwendung von flüssigem Chlor (=anorganischem Chlor) bekommst du zumindest dadurch keine Stabilisatoren / Cyanursäure in dein Poolwasser.

Alles klar? Gerne kannst du uns natürlich auch anrufen, wenn du detaillierte Beratung brauchst oder vielleicht deinen Pool mit einer automatischen Dosieranlage upgraden willst!

Viel Spaß!

Algizid als Fehlerindikator?

Immer wieder werden wir in unserem Shop in Linz mit der Anfrage nach Algizid konfrontiert. Natürlich haben wir hier auch ein wirksames Produkt im Angebot, aber meist entwickelt sich aus der ersten Nachfrage ein gutes Gespräch, warum es überhaupt zum Algenwuchs im Pool kommt.

Wir sind hier der Meinung, dass - wenn die wesentlichen Dinge des “Pooldreiecks” stimmen - kein Algizid benötigt wird. Somit ist das Verlangen danach meist ein erster Hinweis, dass irgendwas im System nicht stimmt. Was ist aber nun das “Pooldreieck”?

In einem Schwimmbad sind 3 Dinge richtig auszuführen: Die Beckenhydraulik, die Filtration und die Desinfektion. Die Beckenhydraulik wird natürlich nahezu ausschließlich beim Bau des Pools bestimmt. Dabei ist wichtig, dass eine korrekte Durchströmung des Beckens garantiert wird. Es kommt hier also auf die Anordnung und Anzahl der Einströmdüsen an sowie auf die Anordnung (und Anzahl) der Absaugelemente wie Skimmer, Überlaufrinne und Bodenablauf. Nur wenn diese Auslegung stimmt, wird das Becken richtig durchströmt. Bei öffentlichen Schwimmbädern wird zum Beispiel zur Sicherstellung und Nachweis ein “Färbetest” durchgeführt, der zeigt ob die Durchströmung in Ordnung ist.

Die Filtration ist der zweite wichtige Punkt bei der Auslegung. Dabei kommt es auf die Art und Auslegung des Filters, Filtermaterial, Filtergeschwindigkeit und einiges mehr an, damit Verunreinigungen auch rasch und effizient aus dem Badewasser gefiltert werden. (Spoiler: Nicht immer ist “mehr” gleich “besser” - aus unserer Erfahrung werden meist Pumpen mit zu hoher Leistung gewählt.)

Der dritte Punkt ist nun die Desinfektion. Diese kann mittels verschiedener Desinfektionsmittel wie z. B. Chlor, Aktivsauerstoff, Ozon,… erreicht werden (Achtung: Salz ist KEIN Desinfektionsmittel ;-)). Dieses Desinfektionsmittel ist dafür verantwortlich, dass Bakterien, Keime,… die auf natürliche Weise ins Badewasser kommen, richtig abgetötet werden und somit kein Algenwachstum entstehen kann. Die Desinfektion kann natürlich nur dann funktionieren, wenn die ersten beiden “Ecken” des Pooldreiecks (Beckenhydraulik, Filtration) richtig ausgelegt und ausgeführt wurden. In diesem Fall ist dann kein weiterer Chemikalieneinsatz notwendig.

Wir schauen also mit dir gemeinsam, dass der Einsatz an Poolchemie so gering wie möglich ist, damit du im Wasser und nicht in einer Chemiesuppe schwimmst ;-)

Noch Fragen? Wir beraten dich gerne - entweder telefonisch oder jederzeit gerne bei uns im Shop!